Paintball war nicht immer der Schießsport, der es heute ist. In den 60er Jahren stellte eine Firma in Amerika die ersten Paintballs zum Markieren von Schafen, Kühen und Bäumen her. Der Name „Paintball Markierer“ kommt auch von hier. Mit primitiven Paintball-Handfeuerwaffen, diese Schossen mit CO2-Patronen, war es möglich, aus Fahrzeugen zu schießen, um Dinge leicht zu markieren. Die erste Paintball-Waffe hieß Nelspot007 und wird immer noch in Paintball-Spielen verwendet.
Zwei Freunde, die sich mit dem Überleben in freier Wildbahn befassten, hatten in den 70er Jahren die erste Idee für ein Paintballspiel. Sie fragten sich, wie Stadtbewohner in freier Wildbahn überleben würden und gingen nach Afrika, um es herauszufinden. Sie kamen mit der Idee für ein Überlebensspiel zurück, bei dem man mit Paintball-Markern schießen muss. Es dauerte dann bis in die frühen 1980er Jahre, bis das erste echte Paintballspiel gespielt wurde.
1981 versammelte sich eine Gruppe von Paintball-Pionieren in New Hampshire in den USA, um das erste echte Paintball-Spiel zu spielen. Alle mussten eine Nelspot 007-Waffe besitzen, um teilnehmen zu können. Das Ziel dieses ersten Spiels war es, eine Reihe strategischer Punkte zu erobern, an denen Flaggen platziert wurden. Das Team, das als erstes alle diese Flaggen ergriff und sicherte, war der Gewinner des Spiels. Dieser Spielmodus wird immer noch überall gespielt und hat auch die Welt der Videospiele durchdrungen. Jetzt ist es allen als „Capture The Flag“ und „Domination“ bekannt.
Der Gewinner dieses ersten Paintballspiels war Ritchie White. Er eroberte alle Flaggen, ohne auch nur einmal von der anderen Mannschaft gesehen zu werden und ohne während des Spiels einen Schuss abzugeben. Das macht deutlich: Paintball ist mehr als nur ein Schießspiel. Man muss seine Umgebung und Sinne optimal nutzen, um den Gegner zu überlisten, unabhängig davon, ob man dafür schießt oder nicht. Mit diesem ersten Spiel im Jahr 1981 war Paintball offiziell „geboren“ und würde sich bald auf der ganzen Welt verbreiten.
Bevor Paintball als Paintball bekannt wurde, hieß es NSG (National Survival Game) und gewann langsam an Popularität. Nach einem Artikel in der Sports Illustrated von 1981 entschied Bob Gurnsey 1982, dass es Zeit für das erste kommerzielle Paintballfeld war. Um NSGs organisieren zu können, kauften immer mehr Unternehmen die Rechte. Zu dieser Zeit gab es nur eine Art Paintball und nur eine Art Waffe, mit der geschossen werden konnte. Dies änderte sich Ende 1982, als Pursuit Marketing Incoporated (PMI) gegründet wurde. Eine neue Paintball-Firma, die ihre eigenen Paintballs und Marker herstellen ließ. Von diesem Moment an wuchs Paintball sehr schnell.
1983, nicht mal zwei Jahre nach dem offiziellen Aufkommen des Paintball, wurde das erste Paintball-Turnier organisiert: das NSG National Championship-Turnier. Dieses Turnier wurde noch mit dem Marker gespielt, der jetzt von NSG patentiert wurde: dem Nelspot007. Ein Jahr später stellten sie ein neues Modell vor, den mittlerweile weltberühmten Splatmaster. Diese Waffe war die erste, die speziell für diesen Sport hergestellt wurde und nicht mehr zum Markieren von Bäumen und Tieren. Im selben Jahr änderte sich der Name von NSG und PMI zu Paintball und der Sport breitete sich auf dem Rest der Welt aus. Die ersten Länder, die den USA folgten, waren England und Australien.
1992 war es soweit: Der erste professionelle Paintball-Wettbewerb, die NPPL (National Professional Paintball League), ist entstanden. Man konnte jetzt sein Hobby in seine Arbeit verwandeln! Diese „Paintball Premier League“ existiert noch immer und diente als Beispiel für Paintball-Wettbewerbe auf der ganzen Welt wie die NPL in den Niederlanden und die DPL in Deutschland.
Paintball als Sport ist in den Niederlanden nicht mehr so beliebt wie früher. Die NPL (Dutch Paintball League) organisiert weiterhin Turniere und Events, ist aber nichts im Vergleich zu den deutschen oder amerikanischen Varianten. Die DPL (Deutsche Paintball-Liga) zum Beispiel ist immer noch sehr groß und fast hundert Teams spielen in verschiedenen Ligen. In den Niederlanden gibt es viele offene Turniere, für die sich alle Teams anmelden können. Paintball Warriors organisierte zum Beispiel 2018 die PBW Winter Open, an denen 9 Teams teilnahmen.